-
2,3 Prozent Inflation im Oktober - Lebensmittelpreise steigen deutlich langsamer
-
Großes Drogenlabor in Brandenburg ausgehoben: Ermittler nehmen zwei Männer fest
-
Spahn glaubt nicht an Scheitern des Rentenpakets: "Wir werden Mehrheiten haben"
-
Merz: An enger Partnerschaft mit der Türkei "führt kein Weg vorbei"
-
Afghanische Familien dürfen aus Pakistan nach Deutschland einreisen
-
Syrischer Übergangspräsident al-Scharaa empfängt Wadephul in Syrien
-
Digitalminister Wildberger optimistisch vor "Entlastungskabinett" am Mittwoch
-
EZB verlängert Zinspause erneut
-
Inflation bei 2,3 Prozent - Teuerung im Oktober wieder leicht verlangsamt
-
Wilders' PVV und Mitte-Partei nach Niederlande-Wahl fast gleichauf - Zähe Verhandlungen erwartet
-
Krise der mentalen Gesundheit an Schulen: Schülerkonferenz sieht Handlungsbedarf
-
Nach Vorfall beim ZDF: ARD überprüft Ortskräfte im Gazastreifen
-
Abnehmspritzen-Hersteller Novo Nordisk im Bieterkampf mit US-Konkurrent Pfizer
-
Kovac über Augsburg: "Ungemein viel Qualität"
-
Medizin: 3700 Behandlungsfehler im vergangenen Jahr bundesweit registriert
-
Urteil in München: Sechs Jahre Haft für russische Sabotagepläne in Deutschland
-
Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg: Beschuldigter muss in Psychiatrie
-
Trump ordnet "unverzügliche" Wiederaufnahme von US-Atomwaffentests an
-
Brüssel vergibt 40.000 Zugtickets an Achtzehnjährige für Reisen durch Europa
-
Vor Massenentlassungen: EuGH bekräftigt Anzeigepflicht von Firma bei Arbeitsagentur
-
Messerangriff auf Kitakinder in Aschaffenburg: Einweisung in Psychiatrie gefordert
-
Zwei Tote bei schweren russischen Angriffen in der Ukraine
-
Eurostar-Konkurrenz: Richard Branson will Zugverkehr durch Ärmelkanal "aufmischen"
-
IOC: Keine Olympischen Esports-Spiele 2027 in Saudi-Arabien
-
Warentest: Mehrzahl der Produkte auf Temu und Shein erfüllen EU-Anforderungen nicht
-
Knapp an der Rezession vorbei: Deutsche Wirtschaft stagniert im dritten Quartal
-
Wirtschaft im Euroraum wächst im dritten Quartal leicht um 0,2 Prozent
-
Sechs Jahre Haft für russische Sabotagepläne in Deutschland
-
Deutschland und Israel wollen gemeinsamen Freiwilligendienst stärken
-
Gipfel Trump-Xi: Annäherung beim Handel - brisante Taiwan-Frage ausgeklammert
-
Merz von Erdogan in Ankara mit militärischen Ehren empfangen
-
Verdacht auf Spionageversuch für Russland: Prozess gegen drei Männer ab Dezember
-
Messerangriff auf Kitakinder in Aschaffenburg: Staatsanwaltschaft fordert Psychiatrie
-
Autobauer Stellantis steigert Absatz - Börsenkurs gibt aber wegen Sonderkosten nach
-
Undav über Kohr: "Bekannt dafür, Leute zu verletzen"
-
Deutsche Wirtschaft stagniert im dritten Quartal
-
Seltene Erden gegen Sojabohnen: Annäherung von Trump und Xi in Handelsfragen
-
Mehr psychische Erkrankungen: Bundesschülerkonferenz sieht Handlungsbedarf
-
Arbeitslosenzahl sinkt im Oktober - Herbstbelebung aber "schwunglos"
-
Staatsanwaltschaft meldet fünf weitere Festnahmen beim Louvre-Diebstahl
-
Städtetags-Vize Conradt warnt vor finanziellem Kollaps der Kommunen
-
Wadephul reist erstmals nach Syrien
-
Plädoyers in Prozess um Messerattacke auf Kitakinder in Aschaffenburg begonnen
-
Männer sterben in Deutschland im Schnitt fast fünf Jahre früher als Frauen
-
Steinmeier: Lehrer können bei Extremismus "nicht neutral wegschauen"
-
Vor Treffen mit Erdogan: Merz besucht Atatürk-Mausoleum
-
Volkswagen fährt im dritten Quartal mehr als eine Milliarde Euro Verlust ein
-
Seltene Erden gegen Sojabohnen: Trump und Xi in Handelsfragen einig
-
"Sollte man nutzen": Köln und Bayern über VAR einig
-
World Series: Toronto greift nach dem Titel
Milei verliert: Linke zurück
Der deutliche Rückschlag für Präsident Javier Milei in der Provinz Buenos Aires – dem mit Abstand wahlstärksten Territorium des Landes – wirkt wie ein politischer Seismograf: Die Linke, allen voran der peronistische Block um Gouverneur Axel Kicillof, ist zurück auf der Bühne der Machtkonkurrenz. Mit einem Vorsprung von gut 13 Prozentpunkten (rund 47 zu 34 Prozent) setzte sie ein Signal, das über die Provinz hinausweist – wenige Wochen vor den nationalen Parlamentswahlen.
Was hinter der Niederlage steckt
1) Die soziale Frage dominiert wieder
Auch wenn die Inflation zuletzt deutlich abnahm, blieb die Kaufkraft vieler Haushalte geschwächt. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, weite Teile der Mittelschicht spüren die Rezession. In dieser Lage punktete die Opposition mit einer klaren Verteidigung öffentlicher Güter – von den Universitäten bis zu Krankenhäusern – und mit der Botschaft, dass drastische Kürzungen „am falschen Ende“ treffen. Die Regierung verschärfte den Konflikt, indem sie jüngst ein Gesetz zur Hochschulfinanzierung per Veto stoppte; für die Bildungsgewerkschaften war das ein Mobilisierungsaufruf.
2) Gewerkschaften und Straßenpräsenz
Seit Anfang 2024 tragen große Gewerkschaftsbünde die Unzufriedenheit regelmäßig auf die Straße – mit landesweiten Streiks und Massenkundgebungen. Diese anhaltende Mobilisierung hält die sozialen Fragen im Nachrichtenzyklus und liefert der Opposition die Infrastruktur, um Empörung in Stimmen zu verwandeln.
3) Ein geeinteres Lager – neues Etikett, alte Maschine
Der Peronismus bündelte seine Strömungen in Buenos Aires zu einer gemeinsamen Liste und setzte organisatorisch auf bewährte Stärken: Bürgermeisternetzwerke, Nachbarschaftsstrukturen, Sozialorganisationen. Der Kandidatenmix – vom Provinz-Establishment bis zu jüngeren Anführern – wirkte als Klammer über interne Gräben hinweg. Ergebnis: hohe Schlagkraft insbesondere im industriell geprägten Conurbano.
4) Regierungsstil in der Defensive
Mileis Lager bleibt in beiden Kammern des Kongresses eine Minderheit und ringt um Verbündete. Nach der Niederlage signalisierte die Exekutive Kooperationsbereitschaft mit Provinzgouverneuren und reaktivierte Institutionen, die zuvor aus Spargründen zurückgestuft worden waren. Gleichzeitig hält die Regierung an harten Vetos gegen sozialpolitische Vorhaben fest. Diese Mischung aus Kurskorrektur und Konfrontation sendet widersprüchliche Signale an unentschlossene Wähler.
5) Vertrauensfrage durch Skandale
Korruptionsvorwürfe im Umfeld der Präsidentschaft – einschließlich Aufnahmen, die Kickbacks bei staatlichen Beschaffungen nahelegen sollen – trafen die Selbstbeschreibung eines „antikorrupten Neustarts“ empfindlich. Ungeachtet der Unschuldsbeteuerungen schadete das Klima der Enthüllungen der Regierungsmarke in einer entscheidenden Kampagnenphase.
6) Makro-Erfolge ohne Mikro-Dividende
Die Disinflation ist real, doch die politische Rendite blieb aus. Viele Wähler trennen zwischen gesunkenen Monatsraten und ihrem Alltag: stagnierende Löhne, Jobverluste, schwache Nachfrage. Der Eindruck, dass „die Rechnung“ vor allem bei Lohnabhängigen und Rentnern landet, erleichterte es der Linken, die soziale Gerechtigkeit zum Schlüsselframe des Wahlkampfs zu machen.
Warum die Linke jetzt trägt
- Narrativvorteil: Die Opposition besetzt glaubwürdig die Rollen „Schutz der Universitäten“, „Rente sichern“, „Gesundheitswesen stabilisieren“.
- Organisationsvorteil: In Buenos Aires greifen Parteiapparate, Gewerkschaften und Kommunalverwaltungen ineinander – besonders im dicht besiedelten Süden des Großraums.
- Personalvorteil: Kicillof profilierte sich als regionaler Krisenmanager mit nationaler Perspektive, ohne die inneren Rivalitäten völlig auszublenden.
- Gegenüber ohne Puffer: Mit wenig institutioneller Machtbasis und fortgesetzter Austerität fehlt der Regierung ein Entlastungsventil – jedes Veto, jeder Fehltritt wird zur Projektionsfläche.
Blick nach vorn: Was bis Oktober zählt
Entscheidend wird, ob die Linke das Provinzsignal nationalisieren kann: Gelingt es, jenseits von Buenos Aires Bündnisse zu schmieden und die Mobilisierung hochzuhalten? Die Regierung wiederum braucht Ruhe an den Märkten, eine klare Linie gegenüber den Provinzen – und sichtbare soziale Entlastung, die im Geldbeutel ankommt. Ohne spürbare Mikro-Dividende droht die Disinflation als „technischer Erfolg“ zu verpuffen. Das Kräfteverhältnis vor den Parlamentswahlen hat sich verschoben; die Linke hat Momentum, doch das Rennen ist offen.