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Emissionshandel: CO2-Ausstoß sinkt nur im Energiesektor - da aber stark
Der CO2-Ausstoß von Anlagen und Unternehmen, die verpflichtend am Emissionshandel teilnehmen, ist im vergangenen Jahr erneut deutlich zurück gegangen. Allerdings ist der Rückgang nach bisherigen Zahlen ausschließlich auf den Energiesektor zurückzuführen, während Industrie und Luftverkehr mehr emittierten, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Mittwoch mitteilte.
Alle vom EU-Emissionshandel erfassten Anlagen in Deutschland stießen 2024 zusammengenommen rund 273 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus. Das waren 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 171 Millionen Tonnen geht der Großteil der gesamten Emissionen auf die Energieversorgung zurück. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr betrug hier 9,5 Prozent.
Hauptgründe dafür sind laut UBA der wachsende Anteil erneuerbarer Energien und die rückläufige Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohlekraftwerken sowie die Tatsache, dass Deutschland mehr Strom aus dem Ausland importierte. Seit 2005 ist der CO2-Ausstoß deutscher Energieanlagen den Angaben zufolge um 54 Prozent gesunken.
Dem Emissionshandel unterliegt außerdem noch die energieintensive Industrie. Hier fielen im vergangenen Jahr 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an - 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Das UBA verweist vor allem auf Produktionssteigerungen im Vergleich zu 2023. Seit 2005 sind die Emissionen in dem Bereich aber um rund 29 Prozent zurückgegangen.
Im Flugverkehr stiegen die Emissionen um 16 Prozent auf 8,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an. Damit sei wieder das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 erreicht, erklärte das UBA. Dem EU-Emissionshandel unterliegen nur Emissionen von Flügen, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums starten und landen.
Seit dem vergangenen Jahr unterliegt zudem der Containerschiffsverkehr dem Emissionshandel. Zahlen für 2024 liegen hier jedoch noch nicht vor.
UBA-Präsident Dirk Messner unterstrich die Bedeutung des Emissonshandels. "Zusammen mit dem nationalen Emissionshandel decken die beiden Systeme aktuell rund 85 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen ab", erklärte er. "Die Erlöse von zuletzt rund 18,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bilden die maßgebliche Finanzierungssäule für den Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung."
Messner mahnte, dass insbesondere in den Bereichen Verkehr und Gebäude ein "hoher Handlungsbedarf" bestehe. Diese beiden Sektoren fallen ab 2027 ebenfalls unter den europäischen Emissionshandel. Für jede Tonne ausgestoßenes CO2 müssen dann Zertifikate gekauft werden. Dadurch verteuert sich etwa der Betrieb von Autos oder Heizungen mit hohem Verbrauch von Öl oder Gas.
T.Samara--SF-PST